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meta description und Kommentare als Rankingfaktor

Nachdem der letzte Artikel schon arg lange her ist, gibt es diesmal lieber einen kleinen Beitrag als gar keinen 🙂 Vorneweg: Ich liebe bekanntlich Praxistests. Seit ca. einem Jahr führe ich den bislang größten dokumentierten Livetest meiner SEO-Laufbahn durch. Im Testfeld befinden sich rund 400 Domains/Projekte. Die Überwachung erfolgt wie immer über interne Tools und SISTRIX, dazu hat mir mein ehemaliger Kompagnon Andreas Müller mit seinen metrics.tools ein weiteres Werkzeug zum Monitoring zur Verfügung gestellt, das durch einige pfiffige Features glänzt. Vielen Dank dafür!
Natürlich hat der Praxistest einen speziellen Schwerpunkt. Dieser ist allerdings jetzt nicht das Thema. Allerdings kann man während eines solchen Tests natürlich auch noch weitere Dinge testen. Und manchmal fallen einem Dinge auf, die man gar nicht auf dem Radar hatte. Wie immer gelten dabei natürlich die üblichen Einschränkungen eines Live-Betriebs mit seinen zahlreichen Einflussfaktoren.

meta desription als Rankingfaktor

Mein Kollege Martin Mißfeldt, vielen bekannt als kompetenter Bilder-SEO, hat am 27.10.2015 den Artikel verfasst „Meta-Description nutzen – oder nicht!?“ und kam dabei zum ketzerischen Fazit: „vergesst die Meta-Description!“ Oha. Starker Tobak, der an den Grundfesten der Suchmaschinenoptimierung rüttelt.
Martins Begründung: Google sei viel besser darin, eine passende Description zusammen zu basteln. Sein Beispiel von einer Vorzeigedomain zeigt, dass die gewählten Ausschnitte besser zur Userabsicht passen als eine Standard-Description. Manche seiner Leser finden die Idee interessant, „Gegner“ argumentieren eher damit, dass sie an die Macht der manuellen Description glauben oder es eben schon immer so gemacht haben.
Glauben heißt nicht wissen. Freundlicherweise gab es einige Projekte im Testfeld, bei denen ich es gut überprüfen konnte, da bei ihnen die meta description lange Zeit nicht gepflegt worden ist. Insofern habe ich diese manuell erstmals erstellt oder richtig gemacht. Das Ergebnis: In der Regel wurden mit den besonders wichtigen Keywords bessere und stabilere Rankings erreicht. Bei Projekten, bei denen andere Maßnahmen kurze starke Pushs im Ranking brachten (siehe Grafik unten aus den metrics.tools), die dann aber wieder an Power verloren, brachte die sukzessive Pflege der meta description Stabilität in die Gesamtentwicklung.
Sichtbarkeitsentwicklung durch meta description
Insofern würde ich weiter empfehlen, die meta description manuell zu pflegen, und setze dies auch bei den Kunden meiner Agenturen weiterhin so um. Gründe für mich zur weiteren manuellen Pflege:

  • Kontrolle über den angezeigten Ausschnitt. Sollte Google dann doch einen eigenen passenderen Ausschnitt wählen aufgrund einer stark abweichenden Suchabsicht, ist das ok. Ansonsten habe ich teils auch begründete Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Googles Automatismen 😉
  • Fokussierung auf die aus meiner Sicht optimalen Keywords und Kontexte. Dadurch bessere Rankings zu den wirklich wichtigen Keywords oder Suchanfragen und damit höhere Sichtbarkeit.
  • Optimale Ansprache des Suchenden, dadurch höhere Klickrate bei gleichzeitig höherer Korrelation mit der möglichen Suchintention und dadurch geringere Absprungrate.
  • Übernahme der meta description in die open graph Daten (og:description), so dass mit einem Schlag auch Automatismen im Social Media Marketing mit abgedeckt werden.

Kommentare als Rankingfaktor?

Eine weitere Sache, die mir gerade auffiel: Bei manchen Projekten gingen in den letzten Wochen Rankings zu bestimmten Keywords gut nach oben. Das Verbindende bei allen rankenden Zielen war, dass es dort über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder Kommentare durch Besucher gab. Insofern stelle ich mir gerade die Frage, inwieweit dies einen positiven Einfluss auf das Ranking hat. Folgende Theorien dazu:

  1. Die Kommentare müssen auf der Seite selbst direkt integriert sein, nicht über einen Drittanbieter geladen werden. Macht zwar mehr Arbeit in der Verwaltung, aber die Kommentare liegen dann auch in deinem System.
  2. Die Kommentare müssen hochwertig sein. Eben nicht der übliche SEO-Kommentarspam á la „Toller Artikel ey“, sondern wirklich interessante, vertiefende Fragen / Antworten. Aus meiner Sicht wird der Content dadurch quantitativ und qualitativ ergänzt (relevante Terme etc.).
  3. Der Kommentarstrom sollte nicht abreißen. Es braucht nicht tagtäglich kommentiert zu werden. Doch wenn im Laufe der Monate immer mal ein Kommentar reinkommt, zeigt dies Google eine gewisse Aktualität des Inhaltes und bringt den Freshness-Faktor ins Spiel. Zudem gibt es ein positives Signal an Google hinsichtlich der Benutzererfahrung.

Sollten meine Beobachtungen zutreffen, wäre mein Rat: Nutzt bei Verwendung entsprechender Software wie WordPress die Kommentarfunktion (auf vielen Seiten trifft man ja nur noch „closed“). Schließt die Kommentare nicht schon nach 30 oder 60 Tagen, lasst es großzügig laufen, bis das Thema wirklich durch ist. Steigt in Diskussionen mit ein und zwar möglichst nicht nur auf Facebook (außer ihr importiert alle Fremddaten).

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

19 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Sehr interessant das mit den Kommentaren. Vielleicht sollte ich die Kommentarfunktion doch wieder anstellen bei mir auf dem Blog 🙂 Und was die Meta Beschreibung angeht, die pflege ich weiterhin manuell. Da überlasse ich besser nix dem Zufall 😉

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  2. Auf unserer Seite gibt es ab und an Kommentare die sowohl optisch als auch inhaltlich schon eher in Richtung Kommentarspam gehen. Das eine Mal passt der Kommentar nicht zum Inhalt des Artikels, das andere mal wird etwas vollkommen anders dargestellt als wir es erwähnt haben. Sollte man solche Kommentare trotzdem zulassen oder lieber doch entfernen?

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  3. Na dann lasse ich mal einen typischen SEO-Kommentar ab. Schöner Artikel von Dir. Im Grunde sehe ich genauso wie Du. Die Meta Description ist noch wichtig, aber wenn die Google KI immer besser wird, könnte sich das Blatt bald wenden.

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  4. Unterm Strich sind Kommentare auch nur zusätzlicher Content auf der jeweiligen Seite. Ich gehe nicht davon aus, dass das als Social-Signal öder ähnliches gewertet wird.

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  5. Kommentare als Ranking-Faktor? Srsly?
    Weil Google die Herkunft von Kommentaren ja auch so gut lokalisieren kann und es daher unmöglich ist, die Kommentare selbst zu schreiben.
    Oh Moment… Das würde ja bedeuten…
    Sehen wir Kommentare als das was sie sind (in 10% aller Fälle): UGC.
    Klar wird dieser mit der Zeit in die Beweertung einer Seite einfließen, doch da kann ich mir genauso die Zeit nehmen und meinen Content aktuell und frisch zu halten.
    Oder ich schreibe mir selbst Kommentare…

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    • @Lars: Es handelte sich hier nur um eine Beobachtung. Und klar: Bevor ich selbst gefakte Kommentare schreibe, optimiere ich den eigentlichen Inhalt.
      Andererseits kommen Kommentatoren manchmal auf andere Ideen als man selbst, so dass solcher UGC dann auch spannend ist.

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  6. Hi Frank,
    habe ähnliche Erfahrungen machen können. Der vermeintliche „Rankingboost“ bei Seiten mit Kommentaren ist nur logisch. Ich kenne das von meinem Rankpress Blog. Ich lasse die Kommentare immer offen und moderiere jeden Kommentar, dass ist bei mir noch ein vergleichsweise geringer Aufwand. Artikel die viele Kommentare haben, ranken deutlich besser als andere Artikel. Vielleicht hängt das auch mit dem „Freshness“-Faktor zusammen. Frischer Content, und sei es nur in Form von Kommentaren, steht für eine lebende Webseite. Da steht Google halt drauf.
    Grüße
    Micha

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  7. Bzgl. der Meta-Descriptions kann ich das von Frank geschriebene z.T. bestätigen. Die Frage die ich mir nur stelle ist, warum das (SEO)Rad immer wieder neu erfunden werden will bzw. einige dies tun?
    Erst hieß es, sie sind unwichtig, dann heißt es, sie haben doch Einfluß. Meine Meinung dazu ist, das Gesamtpacket der Website muß stimmen. Fehler in der „Search Console“ aka Webmastertool sollten eh beseitigt werden, und doppelte, kurze oder zu lange Descriptions werden hier von Google noch immer angemeckert 🙂 🙂 🙂
    Schön das es einer nach dem „Descriptions sind kein Rankingfaktor“-Hype auch mal bestätigen. Ich glaube zwar noch immer, dass der Einfluß der Description nur einen, wenn nicht sogar den geringsten Anteil am Ranking hat ABER wenn die Description den Besucher auf meine Seite lockt, hat sie ihre Pflicht erfüllt und wirkt sozusagen als tertiärer Rankingfaktor mit – ergo ist er doch wichtig

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  8. @Frank (warum kann ich eigentlich nicht direkt auf deinen Kommentar antworten?)
    „Andererseits kommen Kommentatoren manchmal auf andere Ideen als man selbst, so dass solcher UGC dann auch spannend ist.“
    Oder man findet an anderer Stelle interessante Ansatzweisen und bindet diese selbst (und in eigenen Worten) als fremden Kommentar ein.
    Dann reagiert man oder wartet ab. Ein Plugin das den Usern die neusten Kommentare anzeigt, kommt dabei übrigens nicht ungelegen…

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  9. Ich hab mal gelesen, es sei nur dann sinnvoll, die Description nicht manuell anzulegen, wenn der Content so reichhaltig ist, dass er Stoff für viele Fragen beantwortet, die sich um das Haupt-Keaword gruppieren.
    Kommt z.B. jemand mit einer Long-Tail-Frage auf die Seite, dann sucht sich Google die passende Textpassage aus, die zu dieser Long-Tail-Frage passt.
    Ansonsten ist es besser, die Description manuell zu machen.

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  10. Seit ca. 2 bis 3 Monaten liest Google auch die Kommentare externer Systeme, wie z.b. Disqus, auch wenn man diese NUR per JS einbindet und gar nicht lokal in der Seite hat, problemlos aus und rankt diese auch.

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  11. Etwas komisches habe ich beim Yoast Plugin entdeckt, mit den Ampel Symbolen und der Wertung. Wenn der generierte Text genommen wird als Metadescription, dann zeigt er an das es keine hat – Meta Description. Hingegen wenn ich das anpasse d.h. eigenen Text integriere und ev. auch die Ansprache Anpasse, erkennt er sie an als Metadescrition und sagt sie ist vorhanden!!
    Finde ich nicht so toll!
    —–stooni

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    • @stooni: Entweder generiert ein Tool die description automatisch oder du vergibst sie manuell. Letzteres gilt dann wirklich. Das ist aus meiner Sicht korrekt. Auch bei wpSEO wird sie nur dann in der Übersicht angezeigt, wenn sie manuell erstellt wurde.

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  12. Ich schreibe öfters „Fake-Kommentare“ auf meinen Projekten, um eben Leben in die Seite zu bringen, sowie frischen neuen Content.
    Mal ganz ehrlich. Wer schreibt schon Kommentare, wenn es zu keinem einzigem Beitrag ein Kommentar gibt. Da suche ich mir doch lieber ein Forum, wo ich weiß, dass ich auch eine Antwort/Aussage auf meine Frage bekomme.

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    • @Sven: Es gibt Seiten von mir, da kommentieren die Leute immer wieder in der Art „Toll, dass es dieses Forum gibt“. Viele User da draussen kennen keinen Unterschied zwischen Bulletin Board und Kommentarfunktion 🙂

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  13. Sven sagt es: Ich suche mir auch Foren, in denen merklich was los ist und nicht schon seit Monaten nichts mehr gepostet wurde. Allerdings sollten die „Fake Kommentare“ auch nicht zu „müllig“ sein und trotzdem einen gewissen Mehrwert für die Leser bieten. Auch der Inhalt zählt 😉

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