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Spiegel Online erklärt Suchmaschinenoptimierung

Ausgerechnet an einem Sonntag setzt sich die „Bild für Abiturienten“, wie der Spiegel zuweilen polemisch betitelt wird, in seiner Online-Ausgabe mit den „Tricks“, mit denen „Web-Seiten-Betreiber die Trefferlisten optimieren“ auseinander. Wir „optimieren“ die Trefferlisten von Google? Ja wunderbar, ist doch ein wichtiger Job! Da könnte uns Google doch glatt mal besser bezahlen.
Dass die Ausdrücke „Websiten optimieren“ und „Trefferlisten manipulieren“ so schön zusammengezogen wurden, ist nur ein Indiz für mangelnde journalistische Sorgfalt. Der Tenor geht jedenfalls dahin, dass aufgrund der Arbeit von Suchmaschinenoptimierern an der „inhaltlichen Glaubwürdigkeit der Suchergebnisse“ gekratzt würde.
Sicherlich ist der Artikel nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Links SIND die Währung des Internet und Linkbuilding hat – aufgrund von Googles Algorithmen – einen massiven Einfluss auf die Positionierung in den Suchergebnissen. Ich kann nur vermuten, dass diese Erkenntnisse direkt aus Fridaynites neuem SEO-Book entnommen wurden, das einen Tag zuvor erschienen ist. Der Bericht bei Spiegel Online also als direkte Replik auf das neue epochale Werk eines Pop-Titanen der SEO?
Steckt Google in einer Art SEO-Sackgasse?
Diese Frage stellt SPON. Und führt als Gegenbeispiel dafür, wie man es machen sollte, ausgerechnet die als „Web-Katalog“ bezeichnete Wikipedia an (da sieht man mal, wie gut ein stark verlinkter Webkatalog ranken kann *g*). Handverlesene Links von Menschen in Wikipedia-Artikeln (deren Qualität auch noch gleich einen Seitenhieb abbekommt) als Tipp von SPON. Wer aber weiß, wie krude sich die Wikipedia grade in diesem Bereich anstellt, kann hier nur müde lächeln – da sind die Links im ODP um Klassen wertvoller. Die Wikipedia taugt als Recherchequelle, aber kaum als Link-Ressource. Und ja, auch bei Google gibt es nicht nur Algorithmen (angesichts unzähliger Webseiten ein Muss), sondern auch Menschen als quality rater.
Und mein Gott, Google findet SEO auch noch gut:

„Bei Google selbst findet man das nicht einmal verwerflich. ‚Sie fahren ihr Auto doch auch regelmäßig in die Werkstatt und zur Waschanlage‘, lautet die Argumentation für SEO.“,

Richtig, als SEO bin ich erst einmal ein Arzt für Webseiten, ich diagnostiziere und behandle Seiten in einer SEO-Klinik. Doch ist Googles Akzeptanz dieser Tätigkeit scheinbar erschreckend für jenen aufrechten Journalisten. Der angesprochene Ausweg: Die händische Bewertung und Sortierung von Treffern durch die User selbst. Ich sehe schon Tausende von Surfern in Billiglohnländern mit unzähligen Google Accounts händisch Trefferlisten sortieren, bezahlt von reichen deutschen SEOs. Denn wie SPON ja so unglaublich treffend feststellt: „die SEO-Anbieter sehen dem nicht tatenlos zu – im Gegenteil. Sie reagieren äußerst schnell und passen die von ihnen betreuten Web-Seiten umgehend an“. Der Hase Google, dem ein „Ich bin schon da“ aus ewigdurstigen SEO-Kehlen entgegenschallt, die sich auf den Top3-Plätzen eingeigelt haben? Schönes Sujet für einen tierischen Horrorfilm…
Hier zum Artikel mit dem seltsam technophoben Titel „Hirn schlägt Maschine„.

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

16 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Dieser Beirtag ist volle Rechtschreib- und Tpipfehler. Ich nheme an, dass er in Eile und unbedacht geschrieben wrden ist! — denn so hört er sich an! — einfach mal Dampf ablassen, wa?

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  2. Dieser erste Kommentar ist voller Rechtschreib- und Tippfehler. Ich nehme an, dass er in Eile und unbedacht geschrieben worden ist 😉

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  3. Spiegelleser verschwenden Zeit. Die Artikel kratzen an der Oberfläche, verwirren eventuell und leiten häufig in eine falsche Richtung. Allerdings führen sie auch zu verstärktem Suchaufkommen der häufig genannten „neuen“ Begriffe und schlechtem Schaulustigen-Traffic auf erwähnten Beispiel-Webseiten. 😀

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  4. Journalisten haben vor gut einer Dekade die Hoheit über die Informationsversorgung der Bürger verloren. Das haben sie aber weder akzeptiert noch wollen sie es war haben. Nichts gegen wirklich gute und investigativen Journalismus (und hier habe ich wirklich bedenken, dass dieser zukünftig kaum noch bezahlt werden kann), nur war dieser schon immer selten. Und die anderen 90% an Journalisten werden nicht mehr benötigt. Ich wäre da auch richtig sauer, aber so ist das Leben.

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  5. So etwas bin ich bei Spiegel-Online schon gewöhnt. Erinnert mich alles an den Beitrag über WolframAlpha, mit der endlosen Diskussion im Forum darüber.
    Sobald es etwas tiefer in die Materie geht, häufen sich auch schon die Fehler und Unwissenheit des Autors.

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  6. Schaut doch mal ins Forum zum Artikel bei Spiegel Online. Da beschwert sich der User linkzar darüber, dass es sogar Menschen gibt, die Russenlinks kaufen und damit google manipulieren. LOL!

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    • Hirn schlägt Maschine - Steckt Google in einer Art SEO-Sackgasse? | Interaktiv-Net - WordPress
    • 05.04.09

    […] Das Angebot verschlang zu viele Mittel und hatte zu wenige Nutzer). Also meiner meinung nach „Hirn schlägt Maschine“ ist noch lange nicht der Fall. Hier zum […]

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  7. Lustig zu lesen, wie Internet-Spezialisten und Journalisten permanent aufeinander eindreschen. Ein alberner Lagerkampf zweier Welten, die voneinander prinzipiell großartig profitieren könnten.
    Natürlich kratzt der Spiegel an der Oberfläche. Und das ist selbstverständlich – die Artikel müssen verständlich sein für die Masse. Und ja, das Internet von heute (damit sind die SERPs von Google gemeint, was sonst) ist ein Produkt von SEOs. Wer will das bestreiten? Die im Artikel genannten Beispiele sind wunderbar treffend. Vielleicht hätte man noch „Kredit“ dazu nehmen können. Oder diverse andere Keys, deren erste Trefferseite dem Algorithmus so richtig die Nase dreht.
    Hat jetzt wirklich jemand erwartet, dass ein Massenmedium in der Lage ist, technische Spitzen zu weben, die eingefleischte Experten der Materie überraschen? Wer als SEO arbeitet, tritt einen Schritt zurück und freut sich nach der Lektüre doch eher über seinen Wissensvorsprung…

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  8. Spät gelesen, aber doch – ist ein typischer Spiegelartikel. Bla bla in Mengen und vieles furchtbar wichtig, aber bei genauem Betrachten wenig Substanz. Das Spannende wird sein festzustellen, ob das SEO Thema von anderen aufgegriffen wird und auch andere auf das Thema eingehen. Ich sehe schon die Zeitung mit den großen Buchstaben vor mir … 🙂

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  9. Find ich nicht schlecht dass der Spiegel über Suchmaschinenoptimierung schreibt, konnte mir vorher immer gar nichts genaues darunter vorstellen. Und dank deinem Beitrag weiss ich jetzt auch was vom Spiegel falsch dargestellt wurde.

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  10. „.. Dass die Ausdrücke „Websiten optimieren“ und „Trefferlisten manipulieren“ so schön zusammengezogen wurden, ist nur ein Indiz für mangelnde journalistische Sorgfalt.“ – bravo, sehr schön ausgedrückt! 😉
    Ansonsten gilt natürlich wie immer – jeder soll sein Job ausüben, nicht den Job von den anderen. Spiegel sollte sich lieber aus der SEO Scene raushalten, sonst wird sie schnell lächerlich.

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  11. Es ist Aufgabe von Journalisten, sich zu Themen zu äußern, auch wenn sie darin keine Spezialisten sind. Was mir zuweilen fehlt, ist die Einarbeitung in das gewählte (oder zugeschobene) Thema. Mag sein, dass dies ob der Vergütung oder des Zeitdrucks schwer umsetzbar ist. Aber angesichts der Haue, welche Blogger oftmals von Seiten etablierter Medien kassieren, kommentiere ich das Ergebnis der etablierten Seite gern 😉
    @Michael: Ich bin seit meinem 14. Lebensjahr journalistisch tätig, wenn auch ohne die entsprechende Ausbildung, und habe mehrere Bücher in Fachverlagen publiziert. Insofern liegt mir nichts daran, grundsätzlich auf Journalisten einzudreschen. Ich würde allerdings in Leitmedien die Verbindung von Fachkompetenz mit sicherem Stil bevorzugen…

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  12. Das die journalistischen Kompetenzen immer mehr sinken, darüber muss man wohl nicht mehr drüber streiten… es ist leider so, dass meiner Ansicht nach viel zu ungenau recherchiert wird und über die Themen nur noch oberflächlich geschrieben wird.

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  13. Der Spiegel selbst ist doch auch lange nicht mehr das, was er mal war oder? Wie kann man das von Spiegel Online erwarten 🙂
    Außerdem… so sehr man SEO auch erklären möchte, letztendlich spielt Google mit seinem Algorithmus so oft rum, dass der selbe Link zu zwei verschiedenen Ergebnissen führen kann oder die selbe verwendetete SEO, weil einfach zu viele Faktoren in diesen Algorithmus reinfließen 🙂 Es gibt zwar „STandards“ an welche man sich halten kann, aber wirkliche SEO-Experten sind es oft nicht lange…bzw. nur solange nichts geändert wird..
    Und zu den Russenlinks – Viele benutzen diese auch um die Seite eines anderen aus dem Google Index (wegen Manipulationsverdacht) rauszuwerfen. Der Trend geht einerseits Richtung SEO und andererseits auch darum „wie kriege ich Ihn von Platz 1 weg?“

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  14. „als SEO bin ich erst einmal ein Arzt für Webseiten, ich diagnostiziere und behandle Seiten in einer SEO-Klinik“ – lustig, auf 2 Stationen : Onpage- und Offpageabteilung 🙂

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