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SEOktoberfest und SEO-Kohle

Marcus hat bekanntlich zum SEOktoberfest gerufen. Nachdem ich eine Woche stillschweigend unterwegs war, ein passendes Thema, um eine neue Reihe an Blogpostings durchs Web zu jagen 🙂
Angesichts der Resonanz ist das Ganze schon mal ein Super-Beispiel für eine gelungene Linkbaiting-Aktion (für ein nicht-optimiertes Non-SEO-Blog wohlgemerkt *g*). Unter den 70 Kommentaren sind massig Trackbacks, denn „jeder Blogger, der über das SEOktoberfest berichtet nimmt an einer Ziehung für einen der 10 exklusiven Plätze teil!“ So kann man zwar von Marcus keine Zeichensetzung lernen, aber dafür, wie geiles Linkbaiting geht! Dass sich einige über die Aktion beschweren, mein Gott, es ist eine coole Idee und Neid ist leider verbreitet.
Nun mag eine solche Veranstaltung nicht für jeden interessant sein. Ein paar Playboy-Bunnys mögen sicher nett anzuschauen sein, aber im Zweifelsfall liege ich stattdessen lieber neben meiner bayrischen Liebsten, die mir neben gutem Aussehen auch Intelligenz, Charme und vieles mehr bietet, über das der Anstand mich an dieser Stelle zu schweigen verpflichtet.
Die Oktoberfest-Schickeria lockt mich auch kaum, da ich in diesem Leben meine Promi-Geilheit längst an anderer Stelle ausleben konnte. Sicherlich könnte es eine interessante Erfahrung sein, aber es ist kein must-have. Auch folgende Sache könnte eine Legende sein:

Der Alkohol wird in Strömen fließen, und die Leute werden redseliger werden, so dass bestimmt auch der ein oder andere gute Tipp verraten wird.

Wird oftmals kolportiert. Aber letztendlich konnte ich bei den vielen Events noch nie wirklich hilfreiche UND umsetzbare Tipps erhalten. Was mich antörnt, sind die vielen guten Stories, und hier konnte ich von Fridaynite oder Mediadonis schon einiges hören, was in einem noch nicht erschienenen Buch über „SEO-Stories renommierter Suchmaschinenoptimierer“ gut kommen würde. Vielleicht wäre das mal ein Projekt…
Der interessante Knackpunkt sind die 5000 Euro. Klar, wer die nicht übrig hat, spielt kaum in der ersten Liga. Ein Kommentator merkt an, dass er für das Geld lieber auf die Malediven fliegen würde. Klar, würde ich auch. Aber – wenn ich in der A-Klasse wäre – würde ich mit Frau und Kindern einen solchen Urlaub machen (wird bei mir Ende dieses Jahres Goa) UND zum SEOktoberfest fahren. Wer liquide ist, für den gibt es kein entweder/oder.
Das geniale für mich am Posting von Marcus ist, dass ich mir deshalb Gedanken über meine Finanzen gemacht habe. Von Sistrix weiß ich, dass er mit einem Tagessatz von 2000 Euro kalkuliert, wenn er für Kunden tätig ist. Bei mir liegt der Tagessatz bei 560 bis 1000 Euro je nach Größe des Unternehmens, das mich engagiert, sowie je nach Dienstleistung – Existenzgründer zahlen weniger als ein großes Reiseunternehmen; komplette Konzepte, die ein Unternehmen InHouse umsetzt, sind teurer als Arbeiten, die ich schnell direkt durchführen kann.
Dennoch ist es für mich wenig interessant, mal eben 5000 Euro für ein Event abzudrücken. Dies liegt an meiner persönlichen Ausrichtung als SEO, gepaart mit einem blinden Fleck und ist keinesfalls übertragbar 😉
Zum einen bin ich in erster Linie für Kunden tätig, am liebsten realisiere ich komplette Internetseiten, auch gern für Nobodys. Hier lässt sich aber nur wirklich viel verdienen, wenn man für große Kunden mit entsprechenden Budgets unterwegs ist – man sollte also schon lange am Markt sein und richtig eindrucksvolle Referenzen haben. Ich war bislang nicht scharf auf BMW & Co. und habe Anforderungen an meine Kunden, die sich weniger am Geld, sondern eher an Ethikfragen orientieren. Damit lässt sich gut schlafen, aber nicht unbedingt viel verdienen.
Gut verdienende SEOs arbeiten oftmals vor allem auf eigene Rechnung mit eigenen Projekten. Mir reichte es bislang, wenn ich mit AdSense meine Miete begleichen konnte. Mit Affiliate-Kram hatte ich von 1999 bis 2001 keine sonderlich überzeugende Erfahrungen sammeln können und stelle die damals bevorzugte Vorgehensweise weiterhin als nicht unbedingt gewinnbringend in Frage. Ich weigere mich aber auch aus meinem Arbeitsethos heraus, zum Cookiedropper zu werden oder andere Techniken einzusetzen, womit sich der ein oder andere eine goldene Nase verdient.
Dennoch bin ich mir sicher, dass es irgendwo einen Mittelweg geben muss. Sprich: Mehr Geld mit SEO zu verdienen, ohne meine grundlegenden Prinzipien zu verraten. An einem Weg versuche ich mich grade, auch wenn dieser aus Sicht von Tante G. nicht weiß ist (ich finde ihn nämlich in Ordnung). Und schließe damit mit dem Ergebnis des Gedankengangs, den Marcus mit seinem SEOktoberfest bei mir ausgelöst hat: Was mir etwas bringen würde, wäre einfach nur eine Stunde unter vier Augen mit einem gut verdienenden Top-SEO. In der ersten Hälfte stelle ich die Strategien vor, die ich fahre, in der zweiten Hälfte gibt es Tipps zu den Strategien, die ich mir zusätzlich anschauen sollte. Dies würde zwar wesentlich weniger Fun bringen als zwischen Bunnys in München einen zu trinken, aber wäre vom Output her definitiv sinnvoller (wobei Marcus ja „1-on-1 Zeit mit den Experten“ verspricht, was mich glatt ins Grübeln bringen könnte). Und für einen auf die 50 zurasenden, fest verbandelten Familienvater vermutlich auch angemessener als mit 30jährigen, besoffenen Kollegen abzuhängen 🙂 Da mein Schatz aber am 24. und 25. September 2008 schon etwas vorhat, würde ich auch nicht unbedingt „nein“ sagen, wenn ich zur Teilnahme überredet werden würde…
P.S.: Hier gibt es auch ein Posting von Quadzilla zum Thema. Allerdings läd die Seite bei mir grottenlangsam – vielleicht ein BlackHat-Trick? 😉

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Danke für die ehrlichen Worte. Meine Befürchtung ist ja auch immer das an als SEO nicht wirklich viel verdienen kann. Ok, es gibt immer welche, die dick Kohle machen. Aber das gibt es überall.
    Die Profi-Seos als Berater haben Tagessätze, wo ich als Software-Entwickler locker mithalten kann. Und das noch mit wesentlich weniger Aufwand um aktuell zu bleiben.
    Nicht, dass ich nicht SEO sehr spannend finde und mich über ein paar Hundert Euro im Monat freue, aber um die 6-köpfige Familie durchzubringen langt das halt nicht.
    Über Tipps, wie sich das ändern lässt bin ich aber dankbar. 😎

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  2. Viel Erfolg, dass du mit dem Trackback dieses Beitrags dir das goldene Ticket ergatterst. Kurze Zeit spiele ich auch mit dem Gedanken ob ich darüber berichten soll, aber da es ja kein Geheimnis ist, dass ich immer viel bloggen will und dann doch lieber an anderen „Baustellen“ arbeite, kann sich ja jeder denken, dass von mir kein Bericht entsteht 🙂
    Loewenherz, was hast du denn gegen 30jährige? 😉 Aber du hast schon recht – wenn man auf der Suche nach Tips ist gibt es sehr wahrscheinlich bessere Gelegenheiten als wenn irgendwelche Bunnies um einen herum hüpfen und man sich bei der Mass beeilen muss, dass sie nicht absteht…
    Horst sein Einwand bzgl. des Tagessatzes bei Software-Entwicklern kann ich nicht so nachvollziehen – ich kenne keinen der mit 2000 EUR Tagessatz agiert. Selbst die auf Analyse-Ebene arbeitenden Entwickler bleiben da gut drunter. Okay, ihr Handwerkszeug zur Modellierung ändert sich nicht all zu oft, die Patterns stehen soweit auch fest, aber da die gutbezahlten Entwickler auf dem Bereich der Analyse sich in jedes System reinknien müssen ist das meines Erachtens nach ein hoher Aufwand.
    Zum Abschluß noch ein Tip an Software-Entwickler aus der Medizinbranche, die mit dem Gedanken spielen zum SEOktoberfest zu fahren:
    Zeitgleich tagt in München auch die MedConf. Somit kann man also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Wer MedConf und SEOktoberfest als Doppelpack wahrnehmen sollte (wovon ja gelinde gesagt weniger auszugehen ist) bekommt von mir eine Überraschung – also in diesem unwahrscheinlichen Fall bitte bei mir melden… Und nein – es lohnt sich nicht bei den Events anzumelden nur um diese Überraschung abzustauben 😉

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