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Neukundenanfragen im SEO-Business – Versuch einer Typologie

Wer als SEO auf dem digitalen Marktplatz präsent ist, erhält oftmals Anfragen mit der Bitte, ein Angebot abzugeben. Doch wie unterscheidet man fakes von Traumkunden? In diesem Moment wünsche ich mir die Tauben aus dem Märchen Aschenputtel: „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“.
In den letzten Wochen und Monaten haben sich bei mir die Anfragen potentieller Direktkunden signifikant erhöht. Funktioniert mein Inbound-Marketing besser? Suchen mehr Unternehmen nach SEOs? Ist aufgrund Googles Aktivitäten eine größere Unzufriedenheit der Kunden und damit ein Bäumchen-wechsel-dich Spielchen ausgebrochen? Oder ziehe ich einfach wieder mehr Kunden an, nachdem ich beschlossen habe, diesen Bereich wieder zu aktivieren? Letztendlich ist eine Antwort auf diese Frage zweitrangig. Die wirklich wichtige Frage lautet: Wie unterscheidet man die Seriösität und Sinnhaftigkeit einer Anfrage?
Ja, es wird viel über SEO-Agenturen diskutiert. Darüber, wie man eine gute Agentur erkennt. Für mich als jemand, der auf der Agenturseite sitzt, ist das Problem: Woran erkenne ich einen guten Kunden? Jede Anfrage kostet Zeit. Während große Agentur hier über entsprechende Ressourcen verfügen, sieht es bei einer kleinen Agentur wie der meinen, wo die Kundenbetreuung Chefsache ist, deutlich schwieriger aus. Deshalb an dieser Stelle einmal meine Erfahrungen als Basis für einen Austausch.

Typologie der Anfragenden

Um die Spreu vom Weizen zu trennen, versuche ich Anfragen zu klassifizieren:

  • Anfragen von SEO-Agenturen: Einen Teil der Anfragen ordne ich schlichtweg SEO-Agenturen zu. Hier versuchen Agenturen entweder Einblick in die Arbeitsprozesse der Konkurrenz zu erhalten. Oder noch schöner: Vorlagen abzugreifen, um sich die Arbeit und den Gehirnschmalz zu sparen, den man in Vorlagen zur Kundenkommunikation investieren muss. Erhalte ich also Anfragen über Freemail-Adressen ohne jegliche sinnvolle Signatur, wandert das Ganze gleich in die Ablage. Aber natürlich kann eine Agentur auch jemand Dritten bitten „schick dem und dem mal diese Anfrage“, wo man keine Chance hat, dies zu erkennen. Wenn dann aber irgendwann einer meiner (inoffiziellen) Kunden ein Angebot erhält, in dem sich exakte Formulierungen aus meinen Unterlagen finden…
  • Anfragen von Schlaumeiern: In dieselbe Kategorie „Anfragen, die die Welt nicht braucht“, gehören die Schlaumeierle, die einfach nur Wissen abgreifen wollen. Hintergrund: „Wir wollen nicht wirklich eine SEO-Agentur beauftragen, sondern nur wissen, was die tun würden, um es dann selbst zu tun“. Besonders beliebt ist diese Gedanke bei Pitchs, weshalb ich diese grundsätzlich verweigere oder mir bereits die Teilnahme daran gut bezahlen lasse. Ich saß schon mit anderen Agenturen in solchen Runden, stellte mein Konzept samt Analysen und Strategien vor, um hinterher zu erfahren, dass der Kunde beschlossen hatte: „Hey, wenn wir doch jetzt schon von drei Agenturen so gute Leitfäden haben, dann machen wir es doch gleich selbst und sparen Geld.“ Muss ich erwähnen, dass solche Projekte meist gegen die Wand gefahren werden?
  • „Geiz ist Geil“-Anfragen: Diesen Typus mögen sicher alle SEOs ganz gesonders. „Ja, wir sind uns der Notwendigkeit von SEO bewusst und wollen Suchmaschinenoptimierung durch eine kompetente Agentur.“ Wenn ich dann die Gretchenfrage stelle – ‚Wie hältst du es mit dem Budget?‘ – kommen dann Antworten wie „250 Euro im Monat“. Bei einem Stundensatz von 120 Euro netto kann ich dann sagen: Okay, wir können zwei Stunden im Monat telefonieren und ich gebe dabei Beratung. Aber nein, der Kunden möchte ja auch gern Linkaufbau etc. Keine Chance. „Nein, ich kann nicht mehr investieren, ich weiß ja nicht, ob es etwas bringt“. Aha. Hatte der Kunde nicht angeblich die Notwendigkeit von SEO verstanden? Aber die Notwendigkeit von Investitionen möglicherweise nicht auf dem Schirm? Wenn ich dieses Gejammere höre, aber zufällig weiß, dass jener potentielle Neukunde sich gerade eine Luxusvilla für ein paar Millionen hingestellt hat, frage ich mich: Will der mich verarschen? Oder glaubt er das selbst? Besonders beliebt sind diese Strategien nach meiner Erfahrung bei Ärzten und Anwälten (wobei es hier auch Ausnahmen gibt).
    Leider nimmt diese Art der Anfragen immer mehr zu. Oder es fällt in Gesprächen mit einem potentiellen Neukunden der Satz: „Aber Agentur xy bietet  SEO-Dienstleistungen bereits für 200 Euro im Monat, ich zahle Ihnen doch keine 1000 Euro“. Dass die Agentur xy bekanntermaßen nur Müll abliefert oder für dieses Geld einfach nur ein Mal im Monat ein Reporting abliefert und ansonsten die Hände im Schoß der Sekretärin liegen hat, interessiert dabei nicht. Aber ich frage mich, ob man nicht doch solch ein Billigangebot im Repertoire haben muss für solche Kunden – auch wenn ich keine Sekretärin habe 😉
  • Quicky-Kunden: Das Motto lautet „Schnell rein, schnell raus“. Dieser Kunden mag schnellstmögliche Erfolge bei Google. In zwei Monaten von Null in die TopTen, am besten in einem umkämpften Bereich, egal wie. Bei diesen Anfragen gehe ich jede Wette ein, dass dies die ersten sind, die einen vor den Kadi ziehen, wenn sie aufgrund der angewandten Methoden (speziell schneller Linkaufbau) eine Penalty kassieren würden. Und vermutlich sind sie in zwei oder drei Monaten eh bei der nächsten Agentur. Wenn sich bei einem Anfragenden schon herausstellt, dass er bereits Agentur A, B, C und D unter Vertrag hatte, ist Vorsicht geboten. HWG braucht keiner, Vorsicht Ansteckungsgefahr…
  • Geizige Quicky-Kunden: Eine der allerliebsten Fraktionen. „Wir wollen schnelle Ergebnisse und bieten ein Butterbrot“. Einmal vor Lachen auf dem Boden wälzen und Mail ablegen für Zeiten, in denen einem gerade nicht nach lachen ist, bzw. Hörer ganz schnell auflegen.
  • 100%-Ranking-Garantie-Anfragen: Allein das Lesen dieser Anfrage braucht Zeit. Denn der potentielle Neukunde beschreibt dezidiert, was er will. Und das sind in erster Linie exakt definierte Rankings, am besten gekoppelt mit einem genauen Zeitplan. „In zwei Monaten möchten wir mit folgenden 20 Keywords auf den Plätzen 1 bis 3 in der TopTen bei Google stehen“. Zuweilen habe ich sogar Anfragen, bei denen dieses Ziel gar nicht mal unrealistisch ist. Aber: Kein SEO kann irgendetwas garantieren. Die Regeln macht Google. Es gibt Algorithmus-Änderungen, Altlasten, Mitbewerb usw. Das Geben von Garantien ist meines Erachtens unseriös. Und es ist rechtlich angreifbar.
    Die Krönung aller Anfragen in den letzten Monaten war diejenige, wo der potentielle Neukunde zusätzlich den Wunsch äußerte, seine Top 3 Rankings aufgrund saisonaler Veränderungen einfach gegen andere Keywords austauschen zu können. In diesem Fall ist eine mehrminütige fremdinduzierte Katatonie (regungsloses Starren in den Monitor ohne jede Muskelbewegung) kaum zu vermeiden.
    Wobei ich durchaus Verständnis für solche Kundenwünsche habe, wenn ich mich in den Kunden hinein versetze. Wenn ich meinen Kfz-Mechaniker beauftrage, will ich auch, dass meine Kiste hinterher läuft. Aber auch mein Kfz-Mechaniker ist weder medial so begabt, dass er um eine bald angeknackste Dichtung weiß, noch kann er den Marder voraussehen, der aus meinen Leitungen Sushi macht.
  • Geizige Quicky-Kunden mit 100%-Ranking-Garantie: Muss man nix mehr zu sagen. Die Allerliebsten.
  • Unrealistische Anfragen: Eng verwandt mit obigen Typen sind die Anfragen, bei denen Ziele oder Geschäftsmodelle keinen Sinn machen. Kürzlich wollte ein anfragender potentieller Neukunde mit einer nigelnagelneuen Preisvergleichsseite gute Rankings. Ich fragte zurück, ob er sich sein Geschäftsmodell auch wirklich gut überlegt habe? Ich erlebe es leider öfter, dass SEO-Agenturen Kunden annehmen, bei denen SEO keinen Sinn macht oder unmöglich ist – weil es beispielsweise der tausendste Ableger eines 0815-Businessmodells ist unter irgendeiner Subdomain ohne jeden Zugriff auf den Code. Bevor da jemand ein Jahr lang Geld verbrennt, versuche ich lieber dem Anfragenden klar zu machen, dass er sein Geld andererweitig investieren oder sich gleich ein neues Business suchen soll.
    Hier stand einst eine krebskranke alte Dame bei mir auf der Matte, der eine Agentur aus Frankfurt richtig Geld abgenommen hatte – ohne jede Chance auf Erfolg. Alles, was von ihrer Rente übrig gewesen wäre, steckte im Tank des Sportwagens jenes Firmeninhabers. Das sind Momente, wo sich Zorn auf die schwarzen Schafe in der eigenen Branche bildet.
  • Ungeduldige Kunden: Wehe, du reagierst nicht innerhalb von 24 Stunden (auch am Wochenende) auf die Anfrage nach einem Angebot und der Erstellung einer kompletten Strategie. Kürzlich habe ich es gewagt, auf eine Anfrage („Sie sind mir empfohlen worden“!) erst nach vier Tagen eine Antwort zu schicken (strenggenommen waren es nur drei, da die Anfrage spätabends reinkam und ich am vierten Tag frühmorgens um sieben Uhr antwortete). „Zu spät“, lautete die hämisch wirkende Antwort. „Ein Glück, dass dieser Kelch an mir vorüber gegangen ist“, war mein Gedanke. Ja, ich bin fast jeden Tag online. Aber ich bin auch mal auf Konferenzen unterwegs, habe Familie, meine Bestandskunden genießen Priorität und es gibt jeden Tag viele tausend Dinge zu tun, vor allem in gewissen Phasen. Da kann eine Antwort auch mal mehrere Tage benötigen. Ein Kunde der dafür kein Verständnis hat, klingelt vermutlich auch bei jeder winzig kleinen Rankingveränderung sofort durch und will eine Stunde lang beruhigt werden – und ist stinkig, wenn du gerade keine Zeit für ihn hast oder nicht drangehst, weil du in einem Meeting bist. Braucht kein Mensch. Manchmal warte ich bewusst mit Antworten, um genau diesen Typus zu identifizieren.
  • Verbrannte Kunden: Diese Kunden waren bereits bei einer SEO-Agentur und haben schlechte Erfahrungen gemacht. Jetzt wollen sie auf Nummer sicher gehen. Manchmal kommen hier wirklich gute, konstruktive Gespräche heraus und es ergibt sich eine Zusammenarbeit. Ist der Kunde allerdings aufgrund seiner Erfahrungen dauerhaft zu einem der obigen Typen mutiert, wird es sinnlos. Die Herausforderung: Vertrauen schaffen. Zumindest in meinem Fall hilft hier die öffentliche Reputation, denn Reportings á la „Ich habe mit Kunde soundso folgende Platzierungen bei Google erreicht“ gibt es bei mir nicht.
  • Der gute Kunde: Er ist offen für nachhaltige Konzepte, hat Geduld für langfristige Zusammenarbeit, freut sich über Erfolge, ist angehm als Gesprächspartner und zahlt pünktlich. Hat nur ein Problem: Er ist extrem selten und schwer zu finden. Hat oftmals bereits eine Agentur bzw. einen SEO, mit dem er schon lange zusammenarbeitet und zufrieden ist. Wenn nicht, wurde er vielleicht schon zum Typus „verbrannter Kunde“ und damit deutlich schwerer zu handhaben.

Es mag nicht ganz einfach sein, eine gute SEO-Agentur zu finden, wobei hier Bewertungen wie bei iBusiness oder im SEO-United Branchenbuch gute Dienste in der Vorauswahl leisten. Wie man aber an der langen und sicherlich unvollständigen Liste sieht: Wenn ich mir die eingehenden Anfragen anschaue, ist es eine größere Herausforderung, den richtigen Kunden zu finden. Bewertungsportale gibt es hier nicht.
Viele Anfragen sortiere ich sofort aus und spare mir die Zeit einer Antwort. Oft ist dies aber unmöglich, da noch unklar ist, in welche Kategorie jemand gehört. Ist es die versteckte Anfrage einer SEO-Agentur oder doch ein Traumkunde? Also erst einmal per Mail antworten, ein paar Infos geben und dann weiter analysieren. Wenn der Anfragende hartnäckig bleibt, biete ich ein Telefonat an. Hier ist immer die Herausforderung: Wieviel von meinen Strategien und wieviel konkrete Verbesserungsvorschläge anhand einer Kurzanalyse gebe ich preis? Sage ich zu wenig, schaffe ich kein Vertrauen. Sage ich zu viel, steigt die Gefahr, dass es der Anfragende im Alleingang versucht (siehe Stichwort Pitch weiter oben). Letztendlich muss ich meiner Erfahrung und Intuition vertrauen – und liege dennoch oft genug daneben.
Soweit mein vorweihnachtlicher Versuch einer Typologie von Neukundenanfragen. Kennt ihr weitere? Wie trennt ihr die Spreu vom Weizen? Oder habt ihr euch aufgrund schlechter Erfahrungen bereits ganz vom Endkundengeschäft abgewandt und setzt nur noch auf eigene Projekte?

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

28 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Frank, du hast dir ja wirklich große Mühe gemacht, die einzelnen Typen zu unterscheiden. Die Gruppe der beratungswilligen Kunden mit leicht überzogenen Vorstellungen vermisse ich aber doch 🙂 Mit denen kann man auch sehr gut arbeiten und Erfolge erzielen.

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  2. Kennt doch jeder. Ist aber glaube ich nicht unbedingt SEO-spezifisch. Gibt es garantiert in jeder Branche. Ich war letztens bei einer Anwaltskanzlei mit 6 Anwälten und entsprechenden Rechtsgebieten. Die wollten Adwords machen und haben derzeit ein Budget für alle zusammen von 150EUR/Monat 🙂 Da fällt mir noch ein Typ ein: „Wir machen bisher Adwords aber das ist zu teuer, jetzt wollen wir SEO machen denn das kostet ja nix.“

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  3. Erst neulich habe ich eine passende E-Mail zum Thema erhalten. Hier ein Auszug:

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    wir sind aktuell auf der Suche nach einer Internet Marketing Agentur welche uns im Bereich SEO und SEA unterstützen soll. (…) Wir haben bereits einige Erfahrung mit verschiedenen Anbietern im Online Marketing gesammelt.
    Wir bitten Sie uns ein detailliertes Angebot für beide Dienstleistungen (SEO / SEA) zu schicken. Ihr Angebot sollte in Grundzügen enthalten wie sie bei der Erstellung, Verwaltung und Optimierung der Adwords Kampagne vorgehen wollen und genau dass selbe beim Thema Suchmaschinenoptimierung vor allem wie Sie beim Linkaufbau vorgehen wollen. Gerne auch Referenzkunden und falls vorhanden Kontaktdaten der Ansprechpartner mitschicken.“
    Klingt auch eher nach Know-how „abgreifen“, um dann eigens umzusetzen.

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  4. Du sprichst mir aus der Seele. Wir haben ja gestern schon im FB gestratscht, aber dass es Dir so unter den Nägeln brennt, dass Du einen Artikel darüber schreibst finde ich wahnsinnig geil…
    Ich musste auch feststellen, dass die besten Kunden über Bestandskunden kommt. Bei Neukunden hat man stets das Problem aus meiner Sicht – dass diese die oben genannten Stigmata erfüllen, obwohl ich gerne noch den einen speziellen Typus addieren würde:
    Der Mutantenkunde:
    Kunden dieses Kalibers stellen sich meist über Bestandskunden vor und scheinen auf den ersten Blick super sympathisch. Man kommt ins gespräch, plant, spricht über eine mögliche Zusammenarbeit – der Vertrag kommt zustande und alles läuft gut. Nach 6 Monaten und erfolgreicher Optimierung mit guten Rankings kommt der Kunde und teilt Dir mit, dass er die Zusammenarbeit beenden möchte, da die Ziele erreicht wurden. Auch nach mehrmaliger Warnung, dass die Rankings (bei harten Märkten) auch wieder verschwinden können, nimmt er nicht wahr.
    Obwohl er mit der Arbeit zufrieden ist, ist die Zusammenarbeit also beendet, meist entstehen aus einem zufriedenen Kunden neue Aufträge, aber der angenehme Bestandskunde ist weg. Nun passiert das, was ich prophezeit habe: Nach spätestens 3 Monaten ruft der Kunde völlig entsetzt an und beklagt sich darüber, dass die Besucher stark nachlassen, die Rankings an Luft nach gewinnen und alles kacke war, was ich als SEO gemacht habe…hier kommt dann meist die Anschuldigung: „In deinem Angebot stand doch nachhaltig…“

    Ja, das stand da, aber ein Windrad erzeugt auch nachhaltig Energie und wenn kein Wind geht, hört es damit auf ;(

    Kennst Du den Typ Nervsack Kunden?

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    • „Mutantenkunden“ kenne ich bislang nicht. Nervsäcke versuche ich zu vermeiden, oder – wenn sich jemand als solcher herausstellt – setze ich ihm entsprechende Grenzen – entweder akzeptiert er diese oder er geht… Das regelt sich meist von allein darüber, dass ich jeden Kommunikationsaufwand in Rechnung stelle 🙂 Stimmt, den Typus hab ich vergessen.

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  5. ja, Loewenherz
    und für AdWords 25.000
    Die Consulting-Kiste hat sicher noch mehr Anfragen verschickt…

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    • Exakt Philip. Hier ein Auszug aus meiner Antwortmail:
      „es gibt einen großen Widerspruch in Ihren Anforderungen: Sie möchten mit a) einer neuen Website b) möglichst schnell Erfolg haben, aber gleichzeitig auch c) langfristig etablieren. Aus meiner Sicht benötigen Sie zumindest im SEO-Bereich bei einem so umkämpften Bereich mit einer neuen, frischen Website durchaus ein ganzes Jahr, bis klare Erfolge sichtbar werden könnten. Dies ist primär weniger eine Frage des Budgets als der hohen Hürden von Seiten Googles. Ist Ihnen dieser Widerspruch bewusst?“

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  6. Toller Artikel, hat mir meine Mittagspause versüßt. Ich habe gut gelacht 🙂 Aber wenn man wirklich drüber nachdenkt ist es schon traurig. Aber leider kaum zu ändern. Selbst ich bekomme inzwischen solche kuriose Anfragen. Aber da muss man einfach mit einem lächeln im Gesicht den Papierkorb Button betätigen.

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  7. Ich glaube, ich muss noch einen Typus hinzufügen: Den Massenanfrager. Haut seine Mails gleich an Dutzende Agenturen heraus und pickt sich dann genehmgste heraus. Geht aber oft einher mit dem Schlaumeierle, dem Agentur-Fuzzi oder dem Mutanten und ist daher eher zu meiden.

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  8. Sind wir ja schon drei, die die 7.500 + 25.000 Euro Anfrage erhalten haben. Meine wanderte gleich in den E-Mail-Ordner „Artikelideen und Beispiele für skurille Kundenanfragen“, insofern hast Du mir nicht nur die Mittagspause versüßt, sondern auch noch Arbeit für einen eigenen Beitrag abgenommen! 🙂

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    • Woran erkennt man eine gute SEO-Agentur | seo-schwabach | SEO Beratung - Präsenzen - Marketing
    • 18.12.12

    […] Doerr hat es ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Dem gibt es nichts […]

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  9. schöner Artikel Frank, eigentlich alle Profile drin! Das Problem was aber grundsätzlich OnTop kommt ist, dass Kunden sich im Lifecycle oft verändern. Wurde ja schon angesprochen, aber gerade während und nach google Updates zeigt sich das immer wieder. Solange alles „grün“ ist und nach oben geht, wunderbar… wenn es aber mal nach unten geht, ist die Agentur schuld… immer… für alles…. nach den zahlreichen Pandaupdates ist dann die Agentur schuld, dass das Arbitrage-Geschäftsmodell seomäßig nicht mehr zieht, dass die MFA-Seite plötzlich mit den wichtigsten Keys jenseits der TOP30 rankt, dass das Projekt mit 5 großen Ads above the fold plötzlich abgeschmiert ist. Da werden dann Fehler in der Beratung oder im Linkbuilding gesucht, wo keine sind. Dinge ändern sich, im Internet und bei google sogar besonders schnell. Das haben noch nicht alle kapiert!
    Aber grundsätzlich ist seit Pinguin eine regelrechte Agenturwanderung zu beobachten. Das merken wir auch. Leider sind das häufig die schwierigsten Kunden, die zwar sehr interessante und aussichtsreiche Projekte haben, die aber durch schlechtes Linkbuilding verbrannt sind und durch die alte Agentur „gebrannte Kinder“ sind. Da muss man als SEO schon manchmal in die Psychologen-Kiste greifen, oder diese Anfragen eben strikt ablehnen!
    Definitiv nicht so ganz einfach zu handeln, aber grundsätzlich ja auch ein „Luxusproblem“…. Andere Branchen wäre froh, sich die Kunden aussuchen zu können! 😉

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  10. Glücklicherweise durften wir bei sitefuchs diese „Personas“ noch nicht in der Vielzahl kennenlernen. Das liegt vielleicht auch an unser Conversion Optimierung- und Verkaufsspezialisierung.
    Wir haben auch ein bewährtes System zur Disqualifizierung mit unser drei Sternchen Regel. Auch hilft oft ein kurzes Telefonat um herauszufinden ob Kunden und Agentur wirklich zusammenpassen.
    Viele Grüße aus Rostock
    Carsten

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  11. Hey Frank,
    das erinnert mich ein bisschen an unser Gespräch auf dem Weg zur SEOkomm 😉 Hab hier auch schonmal was dazu geschriebeben, so ne Art Checkliste wenn es um wichtige Infos von Kundenseite geht:

    Bis nächstes Jahr,
    Marcel

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  12. ..hahaha … genau die gleiche Mail wie Philip habe ich auch erhalten … da sag ich nur, die wollen Know-How abgreifen! Aber die ist ohne groß zu überlegen nach 5 Sekunden in den Ablage-P-Ordner gelandet 🙂
    @Frank – ich kann Dir für deinen wirklich SUPER-Beitrag nur ein Kompliment machen. Mit das Beste was ich dieses Jahr gelesen habe!

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  13. Ein interessanter Beitrag der tief Blicken lässt, warum die SEO-Branche teilweise einen so schlechten Ruf hat.
    Es wird leider wenig versucht sich in die andere Seite einzudenken. Es gibt jemanden der die Kosten kalkuliert, die Investition soll sich ja auch lohnen. Dieser fragt sich natürlich, ob diese Dienstleistung 120€/h wert ist. Wie sieht eine solche SEO-Arbeitsstunde konkret aus? Ist diese Stunde wirklich jeden einzelnen Euro wert? Das kann natürlich der SEO-Dienstleister am besten selbst einschätzen. Wird nicht vielleicht selbst bei guten SEO´s doch nur Geld verbrannt? Eine reine Spekulation: Die unliebsamen Anfragen sind vielleicht einfach dem Preis geschuldet den ein SEO für seine Leistung nimmt. Der Kunde lässt sich sicher mehr von Zahlen und Fakten der bisherigen Erfolge beeindrucken. Conversions sind ja messbar. Vielleicht bekommt man auf diesem Wege als SEO mehr Trust und kann großartige Analysen und Know-How-Weitergabe vermeiden.

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  14. Die meisten wünschen sich wohl den perfekten Kunden. Zahlungsbereit und alles akzeptierend, was der Dienstleister vorschlägt und tut. Hier klagen SEO`s ihr Leid mit ihren Kunden. Aber schon mal die andere Seite versucht zu verstehen? 120 Euro/h, in Zeiten der Diskussionen über Mindestlohn angemessen? Und ist es nicht verständlich, wenn jemand 1000 Euro/Monat ausgeben soll, dafür auch eine irgendwie verlässliche Kontrolle und eine Ergebnisprognose erhalten möchte? Einfach zu sagen, meine Dienstleistung kostet den Betrag X, garantieren kann ich für nichts und die Ergebnisse sind Glücksache bzw. von den sich immer wieder ändernden Algorithmen von Google abhängig – potentielle Kunden dürften begeistert sein.
    Diese SEO-Dienstleistungen sind einfach schwer zu verkaufen.

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    • Uwe, zu deinem Kommentar:
      Stundensatz: Angesichts des möglichen ROI und des immensen Aufwandes an Kosten und Zeit für Fortbildung halte ich den Stundensatz für angemessen. Und er ist immer noch niedriger als beispielsweise bei meinem Anwalt, der noch ca. doppelt so hoch liegt…
      Zu den Kosten: Natürlich erhält jeder Kunde wöchentliche Reportings und monatliche Auslistung der Tätigkeiten, Transparenz muss gewährleistet sein. Und gerade bei den Shops, die ich betreue, sehen die Betreiber anhand des gestiegenenen Umsatzes deutlich die Wirkung meiner Arbeit und sind damit sehr zufrieden.
      Die Ergebnisse sind KEINE Glückssache, aber man kann eben keine Garantien geben oder feste Platzierungen in den SERPs zusichern, das wär unseriös.

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  15. Das Thema Stundensatz ist natürlich heiß. Entscheidend ist jedoch was der Kunde als Nutzwert bekommt.
    120 EUR sind überdurchschnittlich hoch. Wenn Frank jedoch aufgrund seiner Erfahrung und Netzwerk doppelt so schnell ist wie andere Agenturen, dann ist er sogar günstig.
    Jedoch muss Frank auch ein guter Verkäufer sein um seinen Kunden den Preis schmackhaft zu machen, da der Kunde sich vergleichsangebote einholt. Hier hilft Reputation und Spezialisierung. Das ist bei Frank auf jedenfalls gegeben.

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  16. Oh je – ich wollte keine Rechtfertigungsdiskussion anstoßen. Das Honorar regelt der Markt. Und ob es sinnvoll ist, darüber moralisch zu urteilen ist Ansichtssache. Ein Gewerkschafter würde sagen unverschämt, ein FDP-Funktionär unterbezahlt. Ich wollte einfach mal den Fokus etwas umlenken auf die Bedürfnisse der potentiellen Kunden. Und diese haben natürlich auch Ihre Wertmaßstäbe zu diesem Thema. Und vielleicht andere als die SEO´s.
    Dass man keine Garantien abgeben kann, ist mir klar. Aber warum keine (vielleicht auch nur teilweise) erfolgsabhängie Honorierung. Wenn diese Website mit diesem Keyword Platz 1 erreicht, kostet dies pro Woche Betrag X. Bei Platz 2 etwas weniger und dann nach unten gestaffelt. Natürlich können dann keine generellen Beträge aufgerufen werden.
    Weil Carsten von „guter Verkäufer“ schrieb. Ein guter Verkäufer hört seinem Kunden zu, nimmt ihn ernst, und findet dann Lösungen, die den Bedürfnissen und Wünschen des Kunden entsprechen und nicht seinen eigenen. Und das ist genau der Punkt, den ich in einigen Einlassungen oben so gar nicht wiedergefunden habe.

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  17. Wir hatten vor kurzem bei Facebook eine, für die SEO-Szene, eher traurige Diskussion. Andreas Graap hatte eine anonymisierte SEO Anfrage geposted die er per E-Mail erhalten hatte.
    Ich war schockiert wie arrogant viele der Diskussionsteilnehmer darauf reagierten. Der Kunde war bereit 800,- EUR / Monat auszugeben. Ohne über Ziele und Hintergründe Bescheid zu wissen, hatten viele SEO´s sich dann sehr herablassend über die viel zu geringe Summe ausgelassen.

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  18. Ich musste echt schmunzeln bei deiner Aufzählung. Leider kennt man diese Kunden allzu gut. Besonders mit der Mentalität „Geiz ist Geil“, meistens haben die nicht den Hauch einer Ahnung was für einer Arbeit hinter z.B. „gutem“ Linkaufbau steht und wollen Platz 1 bei google für 100 € fix…. Aber es ist ja nicht nur in der SEO-Branche so, leider!

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  19. […] Strategien kenne: Die Mischung aus Gerüchten, Fehlinformationen, Verunsicherung in der Szene sowie zu geringen Budgets bei zu hohen Erwartungen auf Kundenseite haben eine knifflige Situation geschaffen. Dann teilte mir im Herbst mein Kompagnon Andreas für […]

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  20. „Bewertungsportale gibt es hier nicht.“ (um Kunden zu bewerten)
    Das ist aber eine schöne Idee: Kunden bewerten.
    Da kommt sicherlich noch ein Start-Up, das so etwas umsetzt.
    @Uwe: „Diese SEO-Dienstleistungen sind einfach schwer zu verkaufen.“
    Ja, so wie jede Dienstleistung schwer zu verkaufen ist, da der Kunde grundsätzlich die Qualität einer Dienstleistung – im Gegensatz zu einem Produkt – kaum beurteilen kann, vor allem nicht als Laie.
    Das heißt, bei Dienstleistungen herrscht per se eine größere Kaufunsicherheit und der Kunde sucht nach Ersatzindikatoren für die Qualität der ihm angebotenen Leistung, wie etwa Referenzen, Reputation, oder die Frisur des Optimierers.
    Im Dienstleistungebereich arbeitet man immer mit dem „externen Faktor“. Das ist deutsch und heißt „Kunde“.
    Wer das umgehen möchte, muss Produkte oder Standarddienstleistungen verkaufen.

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  21. Sensationelle Aufstellung. Habe sehr oft schmunzeln müssen. Deckt sich in einigen Punkten durchaus auch mit Anfragen, die wir über http://www.luxundpartner.at erhalten – insbesondere über die Quickies musste ich da schmunzeln. Alles soll super schnell gehen, aber, nun ja, budgetiert ist das nicht .. 😀

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