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Haben Suchmaschinenoptimierer politische Verantwortung?

Ich habe schon einmal die Frage nach „SEO und Politik“ gestellt: „Suchmaschinenoptimierung für politische Parteien“ war damals das Thema, als es einen Kontakt gab zu einem Vertreter der Bundestagsfraktion einer „christlichen“ Partei. Seit dem 30.09. stellt sich mir die Frage erneut, diesmal jedoch nach der politischen Verantwortung der SEOs, nach Standpunkten zur aktuellen Situation in Deutschland.

Der Auslöser s21

Mein erster Tweet an jenem Abend war ein Link zum TAZ-Bericht.  Erwägte ich bei dem ein oder anderen Foto noch eine Manipulation via Photoshop, wurde schnell klar, dass in Stuttgart eine Gewaltdemonstration des „Rechtsstaates“ stattfand. Meine folgenden Tweets:

An SEO-Kollegen: Was wäre, wenn man bei Google „Arschloch“ eingäbe und dann dies Bild käme: ? #s21 #bürgerkrieg 10:02 PM Sep 30th via web

@SchmahlK Ich hab nur mal gefragt 🙂 SEOs gelten ja als unpolitisch. Ob Google-Bomben eine Antwort auf Schlagstöcke und Tränengas sind? #s21 10:10 PM Sep 30th via web

Leider war die Resonanz bescheiden, was womöglich der Uhrzeit geschuldet war. Erst am nächsten Tag kamen grundsätzliche Tweets zum Thema von Kollegen. Heute kann ich es endlich per Blog aufgreifen.

Die Macht der SEOs

Mein Denkansatz ist der: Wir Suchmaschinenoptimierer besitzen Macht. Die Macht, die Suchergebnisse von Google zu manipulieren. Deshalb wäre der Untertitel dieses Artikels: „Sind Google-Bomben eine Antwort auf Schlagstöcke und Tränengas?“ Ihr erinnert euch? Bei der Eingabe von „miserable failure“ (jämmerlicher Versager) bei Google fand sich viele Jahre lang der Link zur Biografie von George W. Bush auf der Website des weißen Hauses auf Platz 1 der Suchergebnisse. Google sollte diese Art der Bomben dann entschärft haben, aber es fanden sich später weitere Beispiele dafür, dass Google Bomben noch funktionieren.

Das Stuttgarter Desaster

Der Spiegelfechter schreibt:

Mit der gestrigen Eskalation der Staatsgewalt im Stuttgarter Schlosspark hat der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus ein unrühmliches Stück deutscher Nachkriegsgeschichte geschrieben – mit dem Blut von Kindern und Greisen, die Demokratie leben wollten.

Drastisch, aber passend. Dann Felix Neumann:

Es geht um die Ohnmacht, einem politischen Prozeß ausgeliefert zu sein, der scheinbar nicht zu beeinflussen ist.

Sind wir ohnmächtig? Frank Benedikt stellt fest:

Wieder steht eine Mehrheit der Bevölkerung gegen eine politisch gewollte Entscheidung, wieder soll diese – ohne Rücksicht auf Verluste – durchgesetzt werden.

Stefan Sasse konstatiert, dass  „Schläge und Gewalteinsatz“ seitens der Polizei bei größeren Demos zur Normalität gehören. Dies deckt sich mit Informationen, die ich von einem ehemaligen Mitglied der Bereitschaftspolizei habe. Doch diesmal waren es eben keine der üblichen Vermummten, sondern viele „ganz normale Bürger“, die es getroffen hat. Ein Tragödie für die verletzten Menschen,  für eine sogenannte Demokratie, aber auch für die Public Relations der Landes- und der Bundesregierung.

Was tun?

Der Ruf der Suchmaschinenoptimierer ist tendenziös: Saufende, cookiedroppende, amoralische, forenspammende, nur an Geld interessierte Partypeople.  Aber stimmt das wirklich? Marcus gibt ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement für die Münchner Tafel und Projekt Amazonica, Marco unterstützt mit der SEO Campixx 2011 den Regenwald. Wichtiges, wertvolles Engagement! Doch was tun wir hier in unserem eigenen Land? Können wir unsere Möglichkeiten grade im SEO-Bereich sinnvoll einsetzen? Wie würde es sich – so Google-Bomben noch funktionieren – auf das Online-Reputationsmanagement beteiligter Politiker auswirken, wenn Fotos von Ihnen zu Begriffen ranken würden, die ihnen unangenehm wären? Oder regierungskritische Seiten ranken würden? Wenn bei der Google-Suche nach Mappus eine Seite wie ganz weit oben stünde? Oder Videos wie dieses ranken würden:

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Dies sind alle nur Gedanken und Fragen, die ich mir stelle angesichts einer Ohnmacht gegen die Gewalt des Staates. Was meint ihr dazu? Welche Möglichkeiten haben wir als Google-Guys?  Macht es überhaupt Sinn? Gibt es SEOs, die bereit sind, ihr Knowhow politisch einzusetzen? Oder sind wir doch nur saufende, cookiedroppende, amoralische, forenspammende, nur an Geld interessierte Partypeople?

P.S.: Zum Thema SEO Wettbewerbe

Ach ja, es gab ja kürzlich den „Germany’s Next Super-SEO” – SEO-Contest 2010„. Ich bin kein Freund solcher Wettbewerbe wie mehrfach dargelegt. Wäre es nicht sinnvoller als eine solche Selbstbespiegelung der Szene zu veranstalten, lieber zu schauen, wer mit einem kritischen Artikel, Foto, Video etc. in der Universal Search beispielsweise mit dem Key [Kappus] ranken würde? Das wär doch mal eine sinnvolle Herausforderung für lastactionseos…

Autor:

Frank Doerr (aka Loewenherz) ist seit 1996 online, Inhaber von Spinpool Online-Marketing sowie der Webdesign- und Wordpress-Agentur Wolke23. Fachjournalist und Buchautor. Vorträge u.a. auf SEOCampixx Berlin, SEOday Köln und SMX München, sowie Lehraufträge an den Hochschulen Frankfurt und Darmstadt, Organisierte viele Jahre den SEO Stammtisch Rhein-Main und hat die erste offizielle Dokumentation der SISTRIX Toolbox verfasst.

30 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Was hat es denn mit „politischer Verantwortung“ zu tun, wenn sich für eine Seite der Auseinandersetzung einsetzt? Klar, kann man (je nach politischer Ausrichtung) machen, sollte sich dann aber nicht als Wohltäter, sondern klar als Lobbyist sehen.

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  2. Sicherlich wäre es möglich sich zu organisieren und Themen „miserable failure“ like zu platzieren. (Meinung).
    Sinnvoller fände ich es, wenn Fakten platziert werden. Dies dürfte eine breitere Zustimmung von SEOs erlangen und mehr Kräfte mobilisieren können.
    Man nehme z.B. eine Domain zu den Vorfällen in Stuttgart und bereitet den Content dahingehend auf, dass Handyvideos und dgl. dort zu finden sind.
    Sprich SEO wäre in diesem Fall sinnvoll die breite Masse an die Details / Fakten heranzuführen, die sonst nur per Twitter, YouTube, Blogs etc. verbreitet werden.
    Key: „video gewalt gegen schüler stuttgart 21“
    Da der „Normalo“ im Internet diese Dinge nicht findet, bzw. nicht recherchieren kann.
    Key: „Stuttgart 21“
    SEO nutzen um Fakten und Dokumentarmaterial über Top-Keys zu verbreiten.

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  3. Frank, ich finde gut, dass Du das Thema aufgreifst und sicher tragen (auch) SEOs politische Verantwortung, aber ich darf auch an den Unterschied zwischen parlamentarischer und repräsentativer Demokratie erinnern (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentarische_Demokratie als Gedankenstütze). Insoweit muss auch die Frage erlaubt sein, wer denn jetzt entscheiden will und soll, wann sich der DURCHSETZUNG der von einer demokratisch legitimierten Regierung getroffenen Entscheidung ENTGEGENGESTELLT werden darf / sollte / muss – und in welcher Form (Demo ist beileibe nicht gleich Demo). Wie sollten Regierung und mit der Durchsetzung beauftragte Organe sich im Einzelfall verhalten? Selbstverständlich darf niemand zu Schaden kommen. Aber das andere Extrem ist, dass eine Minderheit den Mehrheitswillen blockiert. Was die Mehrheit bei S21 wirklich will, ist nicht ganz klar, oder? Was ist die Grundgesamtheit: Die Einwohner von Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland? Und unter welchen Voraussetzungen kann / sollte / muss eine (legitim?) getroffene Entscheidung wieder rückgängig gemacht werden (können)? Ich finde, so ganz klar und eindeutig ist weder die S21- noch die Demo-Kiste – und beide sollte entsprechend differenziert betrachtet werden. @Stefan: Fakten präsentieren und bei Google gut platzieren finde ich den richtigen Ansatz, aber bitte nicht aus dem Gesamtzusammenhang gerissen. Es ist jedenfalls offensichtlich, dass auch die Herren mit den Helmen „Schiss“ hatten (siehe Video). Womit der Einsatz von Schlagstöcken natürlich trotzdem nicht gerechtfertigt werden darf.

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  4. @Johannes: das Problem ist nur, dass zur Zeit eben nur die Lobbyisten Politik machen. Wer sich gegen S21 einsetzt, ist eben kein Lobbyist.
    Aber klar: Wohltäter kann man in diesem Zusammenhang nicht sein. Insofern hinkt der Vergleich mit Mediadonis und Marco.

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  5. @Markus: Klar, das ist ja immer das schwierige daran. Es sollte (bei meinem Vorschlag) wertfrei und neutral dokumentiert werden.
    Frank dürfte hier nicht mehr neutral sein, wie man seinem Blogpost entnehmen kann.
    Hier gebe ich Johannes vollkommen recht, das ist dann die persönliche politische Meinung.

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  6. Zum Thema demokratische Legitimation ist es IMHO nicht so ganz einfach. Mir ist kein Beschluss bekannt, der diese immensen Ausgaben rechtfertigt. Wenn unsere gewählten Vertreter unter Vortäuschung falscher Rahmenbedingung Entscheidungen treffen, dann sind diese Entscheidungen leider nicht viel Wert.
    Abgesehen davon, dass wir alle ständig lernen. Wenn man im Lauf eines Projekts merkt, dass die Ziele nicht unter annehmbaren Aufwänden erreichbar sind, lässt man es halt. Das ist rational und das Festhalten an Beschlüssen zeigt nur eine recht beschränkte Aufnahmefähigkeit. Klingt etwas nach „Stalingrad wird per Beschluss gehalten“. So funktioniert aber die Welt halt nicht.
    Ich persönlich bin mehr als nur etwas verwirrt über die mangelnde Kompromissbereitschaft. Die Kosten sind explodiert und viele wollen das Ding einfach nicht. Jetzt muss man neu Planen, da sich schlicht entscheidende Rahmenbedingungen geändert haben. Und wer dann „Gespräche“ anbietet aber nicht den Bau in dieser Zeit stoppen will muss seine „Gesprächspartner“ schon für reichlich dämlich halten.
    Kurzum, wir erleben hier eine Arroganz von leider nur mittelmäßig intelligenten Menschen die Angst haben zuzugeben, dass sie über den Tisch gezogen wurden und jetzt lieber Milliarden ausgeben anstatt einen Fehler einzuräumen. Kleingeist, Überheblichkeit und Arroganz…. Leider keine optimale Kombination.
    P.S. Als Polizist will ich da auch nicht stehen und ich habe keine Ahnung wie ich mich da verhalten hätte. Es ist aber politisch nicht korrekt seine Beamten in eine solche Situation zu bringen.
    P.S.S Mein Meinung ist persönlich, weil ich eine Person bin. So etwas wie Objektivität gibt es bei politischen Themen nicht, nur Intersubjektivität. Also bitte nicht so wissenschaftlich sein 😉

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  7. Auch wenn ich mich mit dieser Meinung auf Twitter und in Blogs unbeliebt mache: Sich in dieser Diskussion bedingungslos auf eine Seite zu stellen wäre extrem verantwortungslos. Wenn man sich anschaut, wie viele Leute über Twitter in den letzten Tagen (vielleicht nicht immer wissentlich) absolut falsche Daten über die Anzahl der Verletzten verbreitet haben sollte man hier erstmal Ruhe einkehren lassen und nicht denken, dass alles was über die Plattform Twitter als Bürgerjournalismus verkauft als bare Münze genommen werden kann.
    Und Diffamierungen von Politikern haben noch nie dazu beigetragen eine Situation sachlich zu klären. Ein Vorschlag wie der oben mit Arschloch (weiter habe ich diesen Artikel nicht gelesen) ist einseitig gedacht und ignorant.

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  8. @Stefan wenn du ein Video online stellst verbreitest du damit keine Fakten sondern (d)eine Meinung. Videos, usw. sind immer nur selektive Ausschnitte, die geneigt sind die eine oder andere Meinung zu unterstützen. Das hat nichts mit Verantwortung zu tun sondern ist, wie bereits in anderen Kommentaren erwähnt, Lobbyarbeit. Es steht dir frei das zu tun aber das ist hoffentlich nichts wohinter sich die gesamte SEO-Szene stellen wird.

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  9. JA! SEOs haben politische Verantwortung – wie eigentlich alle Bürger. Aber ich denke, die wäre falsch eingesetzt, wenn SEOs gemeinsam eine politische Kampagne veranstalten würden. Etwa eine SEO-Seite gegen einen Politiker oder ein Google Bombing würde irgendwann „enttarnt“ werden und dann würde man sagen, dass da mit unlauteren Mitteln gearbeitet wird. (Dann schon lieber Russenlinks in die andere Richtung …. ACHTUNG: WITZ)
    Ich denke, als SEO sollte man sich halt auch am Real Life beteiligen, mit anderen diskutieren und vielleicht bei einer kompetenten Gruppe (davon gibt es z.B. unter den Stuttgart-21-Gegnern eine ganze Menge) mit machen. Da sind dann sehr viele Leute, die viel Ahnung von politischer Arbeit und Aktionen haben – aber vielleicht null Peilung darin, wie man das übers Web publik macht. Und da können wir helfen. Wer nach „Stuttgart 21“ sucht, stößt auf Seiten wie „das neue Herz Europas“ und schreckliche Befürworterseiten, weil die frühzeitig mit angefangen haben. Nur einige Gegner haben die Mittel und das Wissen, hier präsent zu sein. Klar, da können wir helfen (das mache ich übrigens auch sehr, sehr gerne), ihre Inhalte gut zu platzieren und ein bisschen Linkpower platzieren. Im Gegenzug werden wir von ihnen dann eine Menge „offline“-Zeugs lernen.
    Dann macht jeder, was er kann und alle profitieren!
    grüße
    eric
    P.s.: Und wenn du helfen willst, aber nicht genau weißt bei wem, schick mir ’ne Mail. Ich versuche grad eine Seite weiter nach vorne zu bringen… 😉

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  10. […] Doerr hat die Frage nach der politischen Verantwortung von SEOs aufgestellt und damit eine sehr interessante Diskussion losgetreten. Der Zeitpunkt könnte nicht […]

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  11. Ich finde es sehr gefährlich, sich auf so etwas einzulassen. Politisch aktiv sein, seine Meinung äußern oder bei der nächsten Demo der Eine mehr sein, das sind alles Möglichkeiten, die ich in Ordnung finde.
    Aber stellen wir uns einfach wirklich mal vor, bei der Eingabe von „Arschloch“ oder ähnlichen Keywords würde tatsächlich eine Website einer großen konservativen Partei ranken. Glaubt ihr so etwas würde ohne Konsequenzen bleiben?
    Die Manipulation unserer gewählten Politiker durch Lobbyisten ist es, was wir kritisieren und mit Manipulation wollen wir antworten? „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.“ – stand schon in der Bibel. Ich möchte eigentlich keine Grundsatzurteile zum Thema SEO provozieren oder den Druck seitens der Regierung auf Google unnötig mehr erhöhen.
    Wir Deutschen sind ein bequemes Volk, andere Nationen wären schon lange im ganzen Land auf der Strasse und würden Ihren Frust lauthals herausschreien.
    Jeder soll seine politische Meinung so vertreten wie er es für richtig und wichtig hält, aber SEO und Politik sind für mich in der Kombination auch Lobbyismus.

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  12. Ich danke euch für die vielschichtigen Rückmeldungen.
    Jens hat vieles zusammengefasst, was sich mit meinen bisherigen Informationen deckt. Ich kann mir eine Wiederholung also sparen.
    @Johannes: Politik ist NIEMALS neutral. Es ist ihr Wesen, Stellung zu beziehen. Wie schreibt die Wikipedia so schön: Politik „bezeichnet jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen.“
    Insofern könnte meine Eingangsfrage in Abwandlung lauten: Sollten SEOs Stellung beziehen? Lobbyarbeiten leisten? Oder kurz und gut: Eine Aufgabe als politisch-gesellschaftliches Korrektiv einnehmen? Wie Jens dargelegt hat, sind Dinge falsch gelaufen. Inwieweit können, sollen, dürfen wir unseren Einfluss geltend machen? Kräfte aus der Wirtschaft nehmen Einfluss auf die Politik, die letztendlich in solch öffentlichkeitswirksamen Prügelorgien enden.
    Sicher, meine abendlichen Postings bei Twitter waren provokant. Schade, dass Malte sich dadurch vom Lesen abhalten lässt, aber trotzdem mitdiskutieren möchte.
    Die Ideen mit einer klassischen Google-Bombe wären als politischer BlackHat einzustufen. Im Gegensatz dazu sind die Vorschläge von Stefan, Markus und Eric politischer WhiteHat 🙂
    Ja Jan, wir wären Lobbyisten. Warum nicht? Und Martin, ich sehe hier keinen Widerspruch. Das Verschwinden des Regenwaldes ist Ergebnis ökonomischer Prozesse, das Resultat von Gewinn- und Machtstreben. Wer für seine Rettung eintritt, wird zur Lobby derer, die erst einmal auf der schwächeren Seite stehen. Genauso stehen Demonstranten gegen s21 gegenüber dem Machtmonopol des Staates erst einmal auf der Seite der Schwächeren. Mein Ansatz war schon immer der, diejenigen zu unterstützen, deren Anliegen gehört werden müsste, die aber eher „ohnmächtig“ sind im Vergleich.
    Klar Jan, damit nimmt man eine Position ein. Steht erst einmal nicht auf der Seite der Stärkeren. Wie gesagt, dass „Arschloch“ war nur eine provokante Frage und es gibt bereits sinnvollere, zumal praktikable Beispiele. Ähnlich wie ich beispielsweise bei einem Link von einer Stromseite lieber Greenpeace anlinken würde als einen der Riesen, die Kohle oder Atomstrom fördern. Dies mag nicht jedermanns Sache sein, aber warum sollten sich nicht ein paar „GreenHats“ finden, die zusammen ein paar ethisch wertvolle Dinge unterstützen?
    Ich bin gespannt auf weitere Ideen und Kommentare.

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  13. @Loewenherz – Ich bin ja zu 99% bei Dir, aber SEO ist doch nicht Stellung nehmen. Bloggen, twittern oder reden ist Stellung nehmen. SEO ist Manipulation.

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  14. Über Sinn und Unsinn solcher Aktionen mag ich mir kein Urteil bilden. Was ich zu dem Video aber loswerden muss ist:
    – Was haben Kinder auf Polizeiautos zu suchen?
    – Warum fliegen Gegenstände auf Polizisten
    – Warum versuchen Demonstranten Polizisten
    nach hinten?
    Kann man nicht ohne solche Aktionen sein Recht vertreten?
    Auf anderer Seite jedoch genau das gleiche.
    – Aus welchem Grund und mit welchem Recht dürfen Polizisten Ihr Gesicht vermummen? Ein Schelm wär böses denkt.
    – Aus welchem Grund müssen glatzköpfige Polizisten völlig außer Rage wahllos in die Menge knüppeln?
    – Warum werden von Polizisten Kameras zugehalten/nach unten gedrückt? (Schuldeingeständnis? Fremdschämen für Kollegen?)
    Das die deutsche Polizei, speziell diese Prügeltrupps, zu übermäßiger Gewalt (aus Geilheit?) neigt lässt sich nicht abstreiten. Aber alleinige Schuld kann man Ihnen in diesem Fall (leider) nicht zuweisen!
    Nachdem ich das Video gesehen habe musste ich das mal kurz los werden 😉
    Und btw: Super wäre wenn die Deutschen mal bei wichtigen Themen wie Kriegseinsätzen so auf den Putz hauen würden!

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  15. SEO ist Manipulation ? Von was ? Das ist ja mal eine Aussage. Ok, alter Löwe. Du tust leider so als ob es die SEOs gibt. Das mag im Thema so sein, aber lass sie mal politisch werden. Dann werden sich die SEOs untereinander zerreissen und totbashen. Politisierung und offene Stellungnahme würde nichts Gutes unter SEOs bringen, dafür ist die Community nicht nahe genug beisammen. Mal ein Networking Event reicht nicht um diese Belastung untereinander auszuhalten. Schau dir die Entwicklung an. Sollen wir politische Diskussionen via Twitter und Facebook führen. Ist schon ganz gut so wie es ist und ehrlich gesagt würde mir nie einfallen, die SEO Campixx als politisches Statement auszustellen. Das ist nicht ihre Aufgabe.

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  16. Okay, natürlich hast du Recht SEOnaut, SEO ist erstmal natürlich keine Manipulation sondern Optimierung. Aber die Methoden, welche in diesem Artikel oder Zusammenhang gefallen sind (Google Bombing, etc.) sind doch ganz klar Manipulationen, oder?
    Und genau wie Du glaube ich, dass Politik im Business nichts zu suchen hat.

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  17. Ist doch eh verlogen. In Hamburg werden 200-500 Millionen für ein Prestigeobjekt (Elbphilharmonie) verbaut VON DEN GRÜNEN MITGETRAGEN und keiner demonstriert. Hier (Stuttgart 21) gehts um ein umfassendes Infrastrukturprojekt. Letztendlich ist jeder EUR der investiert wird viel besser angelegt als jede Transferleistung oder Zinszahlung. Schaut in die öffentlichen Haushalte wie hoch die Beträge dafür sind! Und wo sind die Demonstrationen dagegen? Hier wird wieder nur Ideologie gefahren und von (volks-)Wirtschaft keine Ahnung.

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  18. Die Frage ist doch ob man mit unfairen Methoden (Googlebombimg)andere unfaire Methoden (Lobbyismus) bekämpfen soll. Schwieriges Thema, meine Meinung ist aber das es höchste Zeit wird etwas zu tuen, das Volk ist etwas eingeschlafen. Und ja, ich persönlich würde meine Macht Misbrauchen und einen Link mit entsprechenden Text setzten. Wobei nicht unbedingt auf das „Bierbild“, da dies doch etwas zu platt ist. Denn wenn der Klügere immer nachgeben würde (Ich arbeite weiter mit fairen Mitteln, passe mich nicht den Methoden der Gegenseite an), währe ja Dauerhaft der Dümmere an der Macht. Manchmal ist es einfach Zeit zu kämpfen.

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  19. @Malte: Wir kennen alle Gutachten und Gegengutachten, dies ist z.B. ein schlechtes Beispiel für Informationssammlungen, Ich sprach von neutral und wertfrei publiziertem Dokumentationsmaterial des Ereignisses, sprich beider Seiten. Gerade die breite Masse findet nicht alle Informationen zu den Themen, bzw. landet bei Bild etc., was nicht unbedingt Neutralität bedeutet.
    Der unbedarfte User würde sagen: „Wertfreie und neutrale Informationen“, dies ist doch das Internet bzw. Google. Jedoch wissen SEOs am besten, wie man dieses beeinflussen kann. Das war wohl der Ausgangspunkt oder die Intension von dem Blogbeitrag.
    Natürlich nutzt Bombing mit „Arschloch“ nichts, ist vielleicht noch ein Spaß für’s persönliche Ego 😉
    Ich teile auch Deine Meinung nicht, dass ich mich sofort festlege oder sogar Lobbyarbeit leisten soll durch die Veröffentlichung von dokumentarischem Material.
    bit.ly/d3Ldyg
    a) Lobbyist der Hobbygärtner
    b) Jugendliche: „Das Ende der Geduld“
    c) Sachbeschädigung durch Polizisten.
    bit.ly/amJaoW
    a) Lobbyist von VDO
    b) 130 auf allen Autobahnen
    c) Respektlosigkeit gegenüber dem Staat
    Man wird sicherlich mehr Personen zu einem Projekt bewegen können, wenn es eben auf Informationsverbreitung aller Aspekte setzt und nicht eine bestimmte Meinung vertritt. Hier zählt Transparenz und Neutralität!
    (Transparency International ist ein gutes Beispiel)
    Persönliche Meinungen kann ich durch meine eigenen Kanäle verbreiten.

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  20. @uwe: Es ist eigentlich keine Wahl, ob man mit unfairen Methoden arbeitet. Denn damit macht man den „guten“ Willen schlecht und schadet im Grunde nur.
    Ich denke nicht, dass derjenige, der mit sauberen Mitteln arbeitet, am Ende der Dumme ist. Und selbst wenn das der Fall wäre: Wenn du durch Tricksereien und Betrügereien (um das mal zu überspitzen) an die Macht kämst… Gehörst du dann immer noch zu den Guten? Nein, sicher nicht.
    Es gibt genug Beispiele von Erfolgen mit sauberen Mitteln, gestern haben wir einen davon mehr oder weniger gefeiert.
    Daran sollte man sich orientieren. Finde ich.
    eric

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  21. Hi Eric, kommt auch manchmal auf die Macht und Arroganz des Gegners an…

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  22. SEO ist doch längst in der Politik angekommen. Googled doch mal nach „Verräterpartei“, „Schwarze Pest“ oder „verfassungsfeindliche Partei“.
    Wie man an diesen Beispielen sieht: Es gibt auch außerhalb der „SEO-Szene“ Suchmaschinenoptimierer, die sich nicht alle gegenseitig kennen, öffentlich miteinander diskutieren oder von einer Party zur nächsten fallen 😉
    Auch ich denke, dass es kaum möglich ist, ein ganzes Berufsfeld oder einen politischen Hut zu packen. Ob man für oder gegen S21 ist, Sarrazin befürwortet oder niedere Steuern will ist ersteinmal vom Beruf unabhängig. Wenn du dich also politisch engagieren willst, finden sich sicherlich zahlreiche SEOs, die diese Bemühungen unterstützen werden, aber natürlich auch genügend, die eine derartige Aktivität ablehnen oder für die andere Seite arbeiten 😉
    Zur Frage: Ja, auch SEOs haben politische Verantwortung, wie jeder andere Bürger auch. Und politische Verantwortung übt in einer Demokratie nicht nur der aus, der objektive Informationen sammelt (soweit möglich ist dies für die Information anderer sehr zu befürworten!), sondern auch der, der einfach seine eigene Meinung kund tut.
    Übrigens: Wenn objektiv mehr bessere Argumente gegen den Bau von S21 sprechen als dafür und auch objektiv der Einsatz der Polizei viel zu hart war und objektiv auch die Nummerierung von Polizeibeamten in Kampfuniform sinnvoll wäre: Ja, auch wenn man diese eigentlich objektiven Informationen auf einer Website gesammelt werden, schlägt sich diese politisch auf eine bestimmte Seite.

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  23. SEO als politische Macht…
    Ganz heiß und sehr kontrovers wird zur Zeit in der SEO-Szene, auf Grund der Stuttgart 21 Krawalle, das Thema diskutiert, ob Suchmaschinenoptimierer eine politische Verantwortung haben (sollten)? Haben wir das, sollten wir das? Ja natürlich …..

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  24. […] Haben Suchmaschinenoptimierer politische Verantwortung? […]

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    […] Blumen, Klamotten, weißnichtwasnoch unters Volk zu bringen. Genau darum hinterfragen auch sie ihre politische Verantwortung. Ob Wahlkampf, Stuttgart 21, Atomauststieg oder Transparenz der Lebensmittel – überall wird […]

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  25. Nach so einem Artikel habe ich gesucht. Ich finde es gut in eine solche Richtung weiterzudenken. Allein der Suchmaschinen-Marktanteil von google stellt eine politische Macht dar. Wie politisch ist der Pagerank oder der jeweilige Algorithmus der Suchmaschine ? Der Pagerank bewertet, welcher Link mehr fachliche, wissenschaftliche, qualitative oder inhaltliche Autorität hat. Wie kann ein Algorithmus entscheiden was relevant ist ? Das kommt auch auf das subjektive Wertesystem der Programmierer an, ist also politisch gesehen nicht so objektiv wie gewünscht. In der Booleschen Algebra ist 1=wahr=Strom an und 0=falsch. Moral, Ethik und Politik lassen sich nicht so einfach beurteilen.
    In Stuttgart haben groß angelegte mediale Kampagnen und massive Vernetzung eine riesen Rolle gespielt, sowohl seitens der Stadt, der Bahn, des Landes Baden Württemberg als auch seitens der Parkschützer.
    Das wird z.B. an dieser Gegenkampagne gegen städtische/staatliche Propagandaplakate deutlich.
    Die enorme Kreativität der Parkschützer in ihrer Wahl der Mittel (geniale Plakate und Comics am Bauzaun,viele gut gestylte webseiten, Resist S21-Bier, Kletteraktionen, Life-Cams, Schwabenstreiche, Unternehmer gegen S21, Christen sagen nein zu S21, Initiative gegen Kartellbildung, Infratest-Umfrage, kritische Polizisten zu S21, vernetzung auf twitter, facebook, youtube, ustream und und und und)
    zeigt:
    S21 ist eine hauptsächlich in den elektronischen Medien stattfindende Geschichte,die nach den Regeln der medialen Präsentation abläuft, also in DEM Terrain der SEOs, und diese haben natürlich politische Verantwortung.
    Es freut mich, wenn SEOs ihre Mittel auf kreative Weise nutzen, um dem Mainstream-Hype zeigen zu können, daß große Einschaltquoten noch lang nicht mit dem Wahrheitsgehaltkorrelieren müssen und daß die großen Meinungsmacher mit ihren zentralisierten und professionalisierten Marketingstrategien nicht unbedingt die SERPs bestimmen müssen.
    So können die SEOs dem Negativ-Image von Lug und Trug entkommen.

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